Tschüss, HostPapa

Es ist ziemlich genau ein Jahr her, seit ich unter dem Titel „Vom Fahrradfahren auf der Datenautobahn“ meinem Unmut gegenüber meinem Provider „HostPapa“ Luft gemacht habe. Die Umstände haben sich erwartungsgemäß nicht gebessert.

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Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

In den vergangenen Tagen kam es zum Eklat und ich habe HostPapa erklärt, dass ich von dem Blödsinn die Nase voll habe.

Wieder einmal wird bemängelt, dass ich ja innerhalb eines Monats (Februar) schon 1.526 Besucher hatte und diese tatsächlich im Schnitt 7,9 Seiten aufrufen. Und ausserdem fehle da was in meiner WordPress Konfigurationsdatei (wohlmerklich im aktuellen Auslieferungsstand und installiert über das Provider-eigene cPanel Administrationsprogramm) – das würde den kontinuierlichen Aufruf einer WordPress-eigenen Datei verursachen und völlig inakzeptablen Traffic generieren. Wie gesagt, alles Auslieferungsstand.

Ich solle jetzt mal aktiv werden und das alles irgendwie unterbinden, man würde sonst wieder „die Leistung negativ beeinflussen“ – sprich: die Bandbreite reduzieren – und so die Website praktisch unbrauchbar machen. Das würde dann von einer „Einstellung der Leistung“ – sprich: Kappen der Seite – gefolgt werden. Man setzt hier Ultimaten, bietet aber im gleichen Atemzug einen VPS (Virtueller, privater Server) an, der keine solche Bandbreiteneinschränkungen habe. Also Erpressung – wenn auch hinter vorgehaltener Hand. Nicht gerade die feine Englische. Zudem soll das Paket nun $ 600 / Jahr kosten. Die spinnen, die Kanadier.

Das wird nicht schön enden, also zunächst einmal ein Backup der kompletten Site (inkl. Datenbanken) gemacht und heruntergeladen (mal eben 1,7GB) – bin jetzt natürlich im tiefroten Bereich – war mir nun aber schon ziemlich egal. Habe dann bei Strato vorsorglich ein Paket wie folgt gebucht und eingerichtet:

  • V-Server Linux V30, mit 6 CPU vCore, 16GB RAM und 300GB SSD (wahlweise auch 8GB RAM und 600GB SSD), Anbindung bis zu 500 MBit/s und „Traffic Unlimited“ für € 9 monatlich

  • Registrierung der Domäne „gonefilming.de“

  • Einrichtung eines Ubuntu 18.04 LTS mit Plesk Verwaltung.

  • WordPress-Datenbank erstellt und Backup übertragen. Hyperlinks und 2 oder 3 weiterer Einstellungen angepasst. Letzendlich über Let’s Encrypt noch einen SSL eingerichtet. Das waren 3 Stunden Arbeit – läuft und läuft richtig schnell.

Als langjähriger Kunde (knapp 10 Jahre) habe ich mich dann mal zu Wort gemeldet und bin „Eduardo“ (meinem von höchster Stelle ernannten „Account Manager“ – er arbeite für das „Lösungs-Team“) via Antwortmail mal kräftigst auf die Füße getreten.

Stur wird auf den Inhalt meiner eMails gar nicht eingegangen und ich erhalte nach Hinterfragung der angebotenen, aber völlig überteuerten VPS Lösungen dieses Argument:

…unsere VPS Angebote sind teurer als die der Wettbewerber, weil wir einen Weltklassestandard Web Hosting Industriestandard mit WHM Lizenz und XEN Technologie nutzen um zu garantieren, dass wir unsere verfügbaren Server-Ressourcen nicht überbuchen und damit sicherstellen, dass Sie alle versprochenen Hardware Spezifikationen 24/7 zur Verfügung haben.HostPapa Support (übersetzt)

Um das mal klarzustellen:

  • WHM ist eine Abkürzung, die das Host-Control C-Panel beschreibt – also ein Stück Software, dass auch von hunderten anderen Hostern genutzt wird.

  • Und ein Hypervisor unter XEN is Citrix virtuelles Maschinen-Management – ist auch fast überall gebräuchlich.

Das ist nun das Verkaufsargument für einen VPS, 4 mal so teuer und noch immer mit der Gewissheit, dass HostPapa die Kommunikation nach Gutdünken einschränken oder kappen kann?

So ist das Maß nun voll – ich habe meine Verzeichnisse geleert, alle Datenbanken geschreddert und eine 301 Umleitung eingerichtet. Diese bleibt bis zum HostPapa Vertragsende im August 2020 noch aktiv.

Die Domäne „gonefilming.com“ war Bestandteil des Vertrages und der Ersteinrichtung bei HostPapa und ist somit NICHT mein Eigentum. Ich werde nun bei dem Besitzer Tucows mal höflich nachfragen, wie ich denen die Domäne aus der Tasche ziehen kann. Meine Erwartungen gehen nach meinen bisherigen Erfahrungen da erst einmal gen null – aber schaun mer mal. Letztendlich wäre das auch nicht so tragisch – ich kann die Links der paar FB und Instagram Posts händisch ändern.

Dann ist es ab jetzt halt gonefilming.de.

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4 Antworten

  1. Shane sagt:

    You should be able to create an EPP code in your HostPapa dashboard and request to transfer it out. I’ve just done that with one of my domains, transfering it to namecheap. You unlock your domain, and then click a button to request EPP code.

    • Volker Manns sagt:

      Thanks for your input on this, Shane!
      I will certainly look into that.
      Best regards from Germany,
      Volker

      • Bernd sagt:

        Hi Volker,
        I couldn’t agree with you more. The same thing happened to me. Result: immediate cancellation of the whole package, although the term would still be one year. Hostpapa’s business policy is incomprehensible and absolutely unacceptable!
        Best regards from Littlehampton
        Bernd

  2. Volker Manns sagt:

    Thanks for your input, Bernd!

    …and best regards from Germany to Littlehampton!

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